23.10.15 – Kind + Jugend 2015
Bumprider AB: Ziemlich gut gelaufen
Bumprider AB bekam auf der Kind + Jugend den Innovation Award in der Kategorie Kinderwagen & Travelsysteme für seinen Jogger Marathon verliehen. Ein Interview.
Der glückliche Gewinner – Firmeninhaber Nicklas Lindblad – stellte sich den Fragen von Lena Hedö, der Chefredakteurin des schwedischen Fachmagazins Lek & Babyrevyn (BCMI).
Lena Hedö: Wie fühlt es sich an, einen der bedeutendsten Preise der Babyausstattungs-Branche zu gewinnen?
Nicklas Lindblad: „Wir sind überglücklich, den Innovation Award gewonnen zu haben. In der Baby-Industrie ist dies der prestigeträchtigste Preis und wir spüren eine echte Anerkennung unserer Arbeit. Aber genauso sind wir stolz, als erstes schwedisches Unternehmen diesen Preis mit nach Hause zu nehmen, denn meist gewinnen ihn doch multinationale Konzerne – mit dem Gewinn rücken schwedische Innovationen stärker in den Fokus der Babybranche.“
Lena Hedö: Wie lange haben Sie an diesem Kinderwagen gearbeitet?
Nicklas Lindblad: „Wir haben an diesem Wagen seit zweieinhalb Jahren gearbeitet mit dem Ziel, den besten Jogger der Welt zu entwickeln. Wir waren sehr aufmerksam in der gesamten Entwicklungsphase, um sicher zu sein, nicht nur die Käufer von heute, sondern auch die Käufer von morgen zu überzeugen. Durch Verwendung intelligenter Technologie, kombiniert mit einer anspruchsvollen Materialauswahl, haben wir ein innovatives Produkt mit Alleinstellungsmerkmal entwickelt, dessen Qualität derjenigen von Fahrrädern nahekommt.“
Lena Hedö: Was ist das Besondere an diesem Wagen?
Nicklas Lindblad: „Der dreirädrige Jogger Marathon ist der einzige Kinderwagen der Welt, der Herzfrequenz, Trainingsrunden, die zurückgelegte Distanz, Geschwindigkeit, Körpertemperatur und die Anzahl verbrauchter Kalorien misst. Am Wagen angebrachte Sensoren, die via Bluetooth mit dem Computer kommunizieren, übermitteln alle Daten, ohne dass man selbst an einem Sensor angeschlossen sein muss. Es reicht völlig, die Hände auf dem Schiebegriff ruhen zu lassen, um die Pulsfrequenz an den wasserdichten Computer weiterzuleiten.“
Lena Hedö: Das Gurtsystem des Marathon sieht ja interessant aus.
Nicklas Lindblad: „Wir haben entschieden, ein ähnliches Gurtsystem wie in Autositzen zu integrieren, es nennt sich CFA. Das System erhöht die Sicherheit erheblich, weil Eltern die Gurte viel leichter und passgenauer festziehen können.“
Lena Hedö: Warum haben Sie sich für Scheibenbremsen entschieden?
Nicklas Lindblad: „Wir fragten, ob es jemanden gibt, der bei Regenwetter ein Fahrrad fahren möchte, das lediglich Bremsbeläge aus Gummi aufweist. Die Meisten verneinten. Wie Sie sich vorstellen können, kann es unter solchen Wetterbedingungen recht rutschig werden, Unfälle sind vorprogrammiert. Um sicherzustellen, dass die Bremsen auch hohe Geschwindigkeiten angemessen reduzieren, haben wir uns für Scheibenbremsen entschieden. Hinzu kommt eine gängige Feststellbremse.“
Lena Hedö: Die Regenhaube ist an der Vorderkante des Verdecks angebracht, warum?
Nicklas Lindblad: „Der Marathon Jogger ist aus wasserdichtem Stoff hergestellt, so dass lediglich die Vorderfront des Wagens vor Regen geschützt werden muss. Mit einem Reißverschluss am Verdeck befestigt, nimmt das Regenverdeck weniger Platz ein und sieht unserer Meinung nach schöner aus.“
Lena Hedö: In welchem Terrain wird solch ein Wagen zum Einsatz kommen?
Nicklas Lindblad: „Sowohl in der Stadt als auch in der Natur. Für die 16-Zoll-Räder gibt es kein unwegsames Gelände. Und zusammen mit den beiden Gasfedern ist der Marathon für extreme Wetterbedingungen und holprige Wege gut ausgerüstet.“
Lena Hedö: Wann geht der Marathon in Produktion?
Nicklas Lindblad: „Das Design steht, die Vorproduktion ist abgeschlossen und unsere gründlichen Produkttests sind soeben beendet worden. Der Marathon hat doppelt so viele Testzyklen durchlaufen, wie es der europäische Standard vorschreibt, aber nun sind wir bereit und erwarten, während des ersten Quartals 2016 ausliefern zu können.“