14.05.20 – Coronakrise

Branchenumfrage des VDFI

Viele Unternehmen der deutschen Daunen- und Federnindustrie (VDFI) haben mit Einbußen in der Coronakrise zu kämpfen. Gewinner ist der Online-Handel.

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Auch die deutsche Daunen- und Federnindustrie kämpft in der Coronakrise mit sinkender Nachfrage. © Monster - stock.adobe.com

 

Die Beschlüsse der Bundesregierung und der Bundesländer zur Ladenschließung und zur Einschränkung der Bewegungsfreiheit haben die mehrheitlich mittelständisch geprägte Daunen- und Federnindustrie über ihre Handelspartner nicht nur absatzseitig hart getroffen. Zur sinkenden Nachfrage kamen internationale Abhängigkeiten der Industrie innerhalb der Lieferketten hinzu, da sowohl das Füllmaterial, die Hüllen als auch die Verpackungsmittel zum großen Teil importiert werden.

In einer Umfrage des Daunen- und Federnverbandes (VDFI) nannten die Unternehmen deutliche Umsatzeinbußen, sind laut VDFI aber im Vergleich zu anderen Sektoren noch recht glimpflich davongekommen. Zwei Drittel der Betriebe gaben an, aufgrund der Corona-Krise bis zu 25 % Umsatzverluste zu verzeichnen. Ca. 17 % verorteten den Rückgang bei bis zu 50 %, den gleichen Prozentsatz traf es mit einem Rückgang von bis 75 % deutlich härter. Der deutliche Verlierer bei den Absatzkanälen war bedingt durch die Ladenschließungen der stationäre Handel: 92 % der befragten produzierenden Unternehmen registrierten sinkende Nachfragen vom Einzel-, 90 % vom Möbelhandel und 80 % von Fachmärkten.

Sogar für die Discounter, deren Öffnungszeiten nicht betroffen waren, vermerkten 33 % einen Nachfragerückgang; 44 % schätzten die Nachfragesituation als unverändert ein.

Gewinner in der Krise sei der Online-Handel, wenn auch in vielleicht geringerem Maße als erwartet: 45 % der deutschen Daunen- und Federnproduzenten verzeichneten eine gestiegene Nachfrage, 36 % schätzen das Niveau als unverändert ein.

Während 2019 für die deutsche Daunen- und Federnbranche ein Jahr der Konsolidierung war und sich nach schwierigen Monaten mit stark gestiegenen Rohwarenpreisen eine Beruhigung auf hohem Niveau durchsetzte, gute Vorjahresergebnisse fortgeführt und teilweise sogar gesteigert werden konnte, schätzen die Unternehmen das laufende Jahr 2020 deutlich pessimistischer ein.

Was die Preissituation für die kommende Herbst-/Wintersaison anbelangt, gaben sich die Mitgliedsunternehmen mit Prognosen entsprechend zurückhaltend. Die ungeklärte und teilweise sehr fragile Situation in den Lieferländern lässt es momentan nicht zu, belastbare Aussagen zu treffen, so der VDFI. Frühestens im Spätsommer könne dazu ein fundiertes Meinungsbild eingeholt werden. Ein Update der Branchenumfrage plant der VDFI für den Spätsommer 2020.