22.01.18 – Bioplastik-Spielzeug

Bioserie: Aus Plastik – aber umweltfreundlich

Das Unternehmen Bioserie aus Hongkong ist Anbieter von Baby- und Kleinkindspielzeug aus pflanzlichen Stoffen.

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Knallbunte Plastikspielzeuge fallen oft am meisten auf und sind leicht zu reinigen – bei Bioserie kommt die Umwelt trotzdem nicht zu kurz. © Bioserie

 
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Stephanie Triau lernte die anderen Gründer von Bioserie während ihrer Arbeit in Hongkong kennen. © Bioserie

 
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Im Jahr 2010 gründeten Kaya Kaplancali, Stephanie Triau, Bora Samman und Sandeep Chauhan in Hongkong das Unternehmen Bioserie. Zu Beginn produzierten sie Telefonhüllen aus Bioplastik, aber schon damals erwogen die Freunde, in den Markt für Babyspielzeug zu expandieren. 
   
„Ich habe selbst Kinder und machte die Erfahrung, dass es nicht viele umweltfreundliche Spielwaren auf dem Markt gab“, erklärt Stephanie Triau. „Die meisten waren aus Holz, Gummi oder Öko-Textilien und einige auch nicht sehr ansprechend in Bezug auf Farbe und Zweckmäßigkeit. Wenn Kinder Alternativen geboten bekommen, wählen sie sehr oft die knallbunten Plastikspielzeuge, da diese das Auge mehr ansprechen.“
   
Die Beißringe, Rasseln und anderen Spielzeuge von Bioserie sind aus einer speziellen Mischung von modifiziertem Polylactide konstruiert, die keine petrochemischen Additive enthält. Im Gegensatz zu ölbasiertem Plastikspielzeug sind sie frei von BPA, PVC, Phthalaten, Venylbenzol und Schwermetallen und kommen ohne weitere potenziell schädliche Substanzen aus, die bisher nicht völlig verboten sind. Bioserie hat inzwischen einige Zertifizierungen Dritter erhalten. Und in den Niederlanden hat Bioserie bereits den Innovationspreis „Green Award“ gewonnen. 
   
Ein aufstrebender Zweig 
   
Das Potenzial des Materials entdeckte Kaya Kaplancali, als er im Supply Chain Management eines Computer Accessoire-Herstellers arbeitete. Aber obwohl Bioserie nur vollkommen bio-basierte Produkte fertigt, ist das Marketing laut Stephanie Triau nicht einfach. Es sei schwierig, das Verständnis des Kunden für das, was er auf dem Regal sieht, zu wecken. In den Niederlanden oder Skandinavien läuft das Geschäft aber bereits gut, auch in Hongkong verzeichnet man Erfolge. 
  
„Es gibt definitiv einen Markt für Bioplastik-Spielzeug. Es braucht nur etwas Zeit“, ist Triau überzeugt. Das Unternehmen fokussiert sich nun darauf, die internationale Präsenz zu stärken und den Konsumenten die Attraktivität der Produkte näherzubringen. Auch ein Co-Branding mit einer größeren Marke könnte sich Bioserie vorstellen.