20.03.17 – Textil- und Bekleidungseinzelhandel

Textil und Mode: Konjunktur 2016

Laut dem Gesamtverband textil+mode konnte die Branche in 2016 ein minimales Umsatzplus erzielen. Das Bekleidungssegment hinkt dabei hinterher.

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Besonders der Bereich der Textilien konnte 2016 Erfolge im Umsatz erzielen. (Foto: Pixabay)

 

Für den deutschen Einzelhandel ging mit 2016 ein erfolgreiches Jahr zu Ende: Der Gesamtumsatz verbesserte sich um 2,3 % gegenüber dem Vorjahr. Damit einher geht laut dem Gesamtverband der deutschen Textil- und Modeindustrie e.V. ein minimales Umsatzplus von 0,2 % in der Bekleidungs- und Textilbranche.

Teilt man das Ergebnis in die einzelnen Segmente auf, werden allerdings große Unterschiede sichtbar: Der Textilbereich konnte die Erwartungen mit einem Anstieg von 2,9 % im Umsatz sogar übertreffen; das Wachstum befeuerten vor allem die technischen Textilien mit einem Mehr von 7,7 %. Dagegen liegt die Bekleidung mit -3,8 % deutlich unter dem erwarteten Niveau. Das macht, im Bezug zum gesamten Einzelhandel des Vorjahres gesehen, einen Umsatzrückgang von -0,5 % im Bekleidungssektor aus. Schon über die vergangenen drei Jahre hinweg waren hier rückläufige Ergebnisse zu beobachten; mit Schuld an dem Minus ist die schlechte Bilanz von -5,8 % bei der Oberbekleidung.

Trotz größerer Verluste im Export nach Russland und in die Türkei entwickelte sich die Ausfuhr von Textilien und Kleidung 2016 positiv. Die Steigerung von insgesamt 1,2 % ist vor allem auf dem chinesischen sowie dem EU-Markt zu verorten. Auch bei den Importen mit einem Mehr von 0,7 % liegt China als Beschaffungsmarkt weit vorn, wobei Länder wie Kambodscha, Pakistan und Myanmar aufholen. 
  
Arbeitsmarkt und Ausblick 
  
Bei der Beschäftigung kann sich die Wirtschaft über einen Gesamtanstieg von 1,4 % in 2016 freuen. Rein im Textilbereich kletterten die Zahlen um 3,0 % nach oben – er hängt damit auch in diesem Punkt das Bekleidungssegment ab, das ein Minus von 1,7 % hinnehmen muss. Bei verhältnismäßigem An- bzw. Abstieg in den beiden Sektoren stieg die Lohn- und Gehaltssumme um 2,3 % bei 1,3 % mehr geleisteten Arbeitsstunden.

Beim Blick auf die Auftragsbestände drängt sich angesichts der beschriebenen Umsatzentwicklungen scheinbar ein Widerspruch auf: So sind für Bekleidung in den vergangenen Monaten mehr Aufträge eingegangen, während diese bei den Textilien zurück gingen. Zwischen Veränderungen im Auftragsbestand und deren Auswirkungen auf die Umsätze vergehen jedoch einige Monate – berücksichtigt man dies, zeichnet sich eher eine abschwächende Tendenz im Textil- und ein Aufschwung im Bekleidungssektor ab. Der ifo-Konjunkturklimaindex lässt indes auf eine insgesamt positive Entwicklung hoffen: Nach der Februar-Auswertung liegt das Geschäftsklima in beiden Bereichen über dem langjährigen Durchschnitt.