27.03.18 – Buggys

Praktische Begleiter im Test

Beim aktuellen Buggytest des Verbrauchermagazins Stiftung Warentest erhält die Mehrzahl das Gesamturteil "Befriedigend". Schwächen zeigen sich bei allen Modellen im Prüfpunkt Sitzkomfort.

Joie Litetrax 4

Preiswerte Qualität: Der Testsieger Joie Litetrax 4. © Joie

 

Für den Buggytest (Heft 4/2018) hat die Stiftung Warentest insgesamt zwölf Buggys unter die Lupe genommen, darunter drei Joggermodelle. Testsieger ist der preiswerte Joie Litetrax 4 mit einer Gesamtwertung von 2,2 (Gut). Der Buggy konnte in allen Prüfkriterien fast durchweg passable Noten erzielen, die Tester hoben besonders die Eignung für verschiedene Untergründe hervor. 
   
Ebenfalls ein gutes Resultat erzielte der iCoo Pace (2,3), ein Buggy mit doppelten Hinterrädern, der vor allem für urbanes Terrain gedacht ist. Der Buggy Mint von ABC Design (gut geeignet für Eltern ab 1,80 m Körpergröße) und das Modell Ohlalà von Chicco (einziger Wagen mit Armlehnen, kleine Doppelräder nur für urbanes Terrain) bekamen jeweils eine Gesamtwertung von 2,6 (Gut). In puncto Sitzkomfort allerdings musste die Stiftung Warentest Abstriche bei der Notenvergabe machen – und das trifft für alle getesteten Modelle zu. 
  
Schwachpunkt Rückenlehne 
   
Als problematisch erachteten die Tester Rückenlehnen, die nicht steil genug aufgerichtet werden können (Chicco Ohlalà),was dazu führt, dass Kinder nach vorne rücken und nicht mehr auf der Lehne aufliegen. Außerdem bemängelt das Magazin fehlende Möglichkeiten, Sitze komplett umlegen zu können. Beim Britax Bob Revolution Pro ist die Lehne für ein Nickerchen zu steil, beim Quinny Zapp Flex Plus und beim Bugaboo Runner sind die Rückenlehnen nicht separat einstellbar, hier kann nur die Sitzschale als Ganzes verstellt werden. Die Tester verglichen die Rückenlehne des Quinny außerdem mit einer „Hängematte im ovalen Rahmen“, die Kinderrücken nicht gut abstützt. 
   
Kein getesteter Wagen verfügt über mitwachsende Fußstützen, ein Umstand, den die Stiftung auch schon 2016 beim Vorgängertest kritisierte. Weil Stützen den Druck aus den Kniekehlen nehmen und damit das Sitzen verbessere, spricht das Magazin im aktuellen Heft wiederholt eine Empfehlung an die Hersteller aus, umzurüsten.
  
Drei Modelle mit Schadstoffen 
   
Sicherheitsprobleme stellten die Tester bei den Jogger-Modellen von Britax, Tfk und Bugaboo fest, die alle über eine Handschlaufe verfügen. Beim Britax Bob Revolution Pro und beim Bugaboo Runner ist diese am Schieber angebracht, so dass der Wagen beim Sturz kippen könnte. Im unteren Bereich des Tfk Joggster ist eine Sicherheitsleine befestigt, die zum Stolpern führen kann. 
   
Im Schiebegriff des Luca +308 von Chic 4 Baby fand das Prüflabor sehr hohe Mengen an kurzkettigen Chlorparaffinen, die unter Verdacht stehen, Krebs zu erzeugen. Außerdem ließen sich im Regenschutz des Bugaboo Runner und im Sitzbezug des Hauck Rapid 4 das Flammschutzmittel TCPP nachweisen. Hauck hat bereits reagiert und ersetzt den Sitzbezug reklamierter Modelle. Auch die Firma Chic 4 Baby tauscht allen Besitzern des Luca+ 308 die Griffe aus und hat den weiteren Verkauf des Modells gestoppt. Alle drei Wagen erhielten aufgrund der Schadstofffunde von der Stiftung Warentest das Gesamturteil "Mangelhaft" und zählen damit zu den Verlierern des Tests.