22.10.19 – Umfrage zum Konsumverhalten

Kunden kaufen seltener im „Laden um die Ecke“

Eine Umfrage von mydealz zeigt: Noch geben die Verbraucher im klassischen Handel mehr Geld aus als online, bei vielen wandelt sich dies jedoch.

Shopping-Generationen.jpeg

Das Einkaufsverhalten unterscheidet sich in den verschiedenen Generationen – insgesamt geben die Deutschen aber weniger Geld im stationären Einzelhandel aus als noch im Vorjahr. © Halfpoint - stock.adobe.com

 
Ausgaben-Online-stationaer.png

Die Grafik zeigt, wie viel die Befragten monatlich im stationären und im Online-Handel ausgeben (für größere Ansicht bitte anklicken). © mydealz

 

Für 262,78 Euro kaufen Verbraucher jeden Monat im klassischen Handel ein. Das ist das Ergebnis der repräsentativen Umfrage, die Statista im Auftrag des Verbraucherforums mydealz.de in der Zeit vom 30. August bis 11. September 2019 unter 1000 Verbrauchern durchgeführt hat.

Damit ist der stationäre Handel klar im Vorteil, denn in Online-Shops lassen die Befragten nur 93,83 Euro. Dennoch haben Händler wenig Grund zur Hoffnung: Jeder Fünfte gibt heute weniger Geld in stationären Geschäften aus als noch vor einem Jahr.

Senioren entdecken das Online-Shopping

Für 298,07 Euro kaufen Kunden im Alter von 55 bis 64 Jahren jeden Monat im klassischen Handel ein, 104,05 Euro geben sie für das Online-Shopping aus. Gemessen an ihren Ausgaben, sind sie damit für stationäre Geschäfte so wichtig wie keine andere Altersgruppe – allerdings wenden sie sich auch stärker vom „Laden um die Ecke“ ab als andere Altersgruppen: Nur knapp jeder Zehnte von ihnen gibt im klassischen Handel heute mehr aus als noch im Vorjahr, jeder Vierte hat seine Ausgaben hingegen reduziert.

Jedoch gilt: Je älter die Verbraucher sind, desto stärker bevorzugen sie aktuell noch den stationären Handel. Dennoch zeigt sich hier eine deutliche Verlagerung: Neben den oben bereits dargestellten 55- bis 64-Jährigen wenden sich auch Verbraucher im Alter von 45 bis 54 Jahren sowie die über 65-Jährigen vom stationären Einzelhandel ab. Auch der HDE-Online-Monitor beschrieb diese Entwicklung im Juni.

Die Jungen kaufen auch stationär

Die ganz junge Zielgruppe zwischen 16 und 24 bevorzugt den Online-Handel am meisten: Für Bestellungen im Internet geben sie 31,52 % ihres monatlichen Budgets aus (67,03 Euro) – dennoch lassen auch sie mit 145,63 Euro den größten Teil ihres Budgets im Laden um die Ecke.

Zudem ist die Gruppe der 16- bis 24-Jährigen die einzige, die mehr im klassischen Handel ausgibt als noch im Vorjahr. Die individuellen Lebensumstände – mehr Taschengeld oder der erste eigene Job – tragen dazu bei, dass die jungen Konsumenten prinzipiell über ein höheres Budget für Konsumausgaben verfügen – und davon profitiert zwar in großem Umfang der Online-Handel (44,4 % geben hier mehr als im Vorjahr), aber auch der stationäre Handel (30,77 % geben mehr als im Vorjahr).

Warum bestellen die Kunden im Internet?

Fragt man Verbraucher, wieso sie so gerne im Internet bestellen, fallen vor allem drei Worte: Bequemlichkeit, Verfügbarkeit und Auswahl. 73,8 % der befragten Deutschen erklärten, für sie sei die Bequemlichkeit das größte Plus beim Online-Shopping. Sieben von zehn Konsumenten (68,3 %) – Mehrfachantworten waren bei dieser Frage möglich – finden es vorteilhaft, dass sie keine Ladenöffnungszeiten beachten müssen und 62,5 % bestellen wegen der – im Vergleich zum klassischen Handel – „größeren Auswahl“ im Internet. Ähnlich viele Verbraucher, nämlich 60,5 %, erklärten, die „besseren Vergleichsmöglichkeiten“ seien für sie ein Vorteil beim Online-Shopping.