28.01.19 – IFH Köln
Innenstädte sind nicht „Gut“
Das IFH Köln hat in einer großangelegten Studie abgefragt, welche Schulnoten Besucher deutschen Innenstädten geben. Heraus kam ein Durchschnitt von nur 2,6. Die Studie zeigt aber auch Handlungsansätze auf.
Für die Studie „Vitale Innenstädte“ hat das Institut für Handelsforschung (IFH) Köln bereits zum dritten Mal knapp 60.000 Passanten in 116 Städten interviewt. Gefragt war eine Bewertung von Faktoren wie Ambiente, Erreichbarkeit, Parkmöglichkeiten, Ladenöffnungszeiten, Gastronomie, Einzelhandels-, Freizeit- und Dienstleistungsangebot in Schulnoten.
Leipzig ist die attraktivste Großstadt
Um die 116 untersuchten Städte besser vergleichen zu können, wurden sie in Größenkategorien eingeteilt. Bei den Großstädten über 500.000 Einwohner konnte sich wie schon 2016 Leipzig durchsetzen. Die weiteren Spitzenreiter sind Erfurt (200.000 bis 500.000 Einwohner), Trier (100.000 bis 200.000 Einwohner), Stralsund (50.000 bis 100.000 Einwohner) und Wismar (bis 50.000 Einwohner).
Note „Gut“ knapp verpasst
Die Durchschnittsnote für alle untersuchten Standorte ist eine 2,6 – genau wie in den früheren Befragungen. Damit sollten sich die Städte nicht zufriedengeben, mahnt Boris Hedde, Geschäftsführer des IFH Köln. „Um dem Strukturwandel adäquat zu begegnen und auch für die Innenstadtbesucher von morgen weiterhin attraktiv zu sein, muss ein Ergebnis im Zweierbereich her."
Was Städte tun können
Die Faktoren Ambiente und Einzelhandelsangebot spielten für die Befragten eine große Rolle. Eine malerische Altstadt oder neue Ladengeschäfte lassen sich aber kaum aus dem Hut zaubern. Es gebe allerdings durchaus Handlungsansätze, die machbar und erfolgversprechend sind, so das Ergebnis der Studie – nämlich im Bereich Convenience und Erlebnis: Besonders in kleineren Städten könnten Veranstaltungen die Besucherfrequenz deutlich erhöhen. „Gerade wenn es darum geht, auch kurz- und mittelfristig Strategien und Maßnahmen für Innenstädte abzuleiten, bietet sich in diesen Handlungsfeldern eine ganze Reihe an Möglichkeiten“, so Boris Hedde.