Fast die Hälfte der Deutschen hat in der Coronakrise zum ersten Mal Produkte online gekauft, die sie vorher noch nie online bestellt haben. Doch macht sie das zu dauerhaften Online-Kunden? U. a. mit dieser Frage beschäftigt sich die zweite Ausgabe von „Retail of the Future – Consumer Insights“ des IFH Köln in Zusammenarbeit mit Capgemini. Bundesweit wurden dafür 500 Online-Neulinge zu ihrem Einkaufsverhalten vor und nach der Coronakrise befragt.

Über die verschiedenen Branchen hinweg gaben die Befragten mehrheitlich an, mit den erstmals getätigten Online-Käufen zufrieden oder sehr zufrieden gewesen zu sein. Entsprechend könnte ein dauerhaft verändertes Konsumverhalten die Folge sein – denn neben Corona-spezifischen Vorteilen (z. B. keine Ansteckungsgefahr) konnten auch reguläre Vorteile wie die hohe Convenience die Verbraucher begeistern. Entsprechend hat die Zielgruppe ihre Erwartungen an den stationären Handel gesteigert: Die Hälfte der Online-Neulinge wünscht sich beispielsweise offline eine genauso große Convenience. Zukunftschancen bescheinigen die Befragten dem stationären Handel dennoch, besonders bezogen auf Service und Erlebnis. Beim Online-Handel sehen sie zudem Optimierungspotenzial, die Lieferzeiten oder die individuelle Beratung betreffend.

Chancen für stationäre Händler, online mitzumischen

Schon vor der Pandemie zeichnete sich ab: Online-Marktplätze gewinnen immer mehr an Relevanz. Wie die Studie „Marktplatzwelt 2020“ von ecom consulting und gominga zeigt, hat sich ihre Anzahl in den vergangen fünf Jahren in der DACH-Region mehr als verdoppelt: Insgesamt betreiben über 480 Player weltweit und mehr als 170 im DACH-Raum verschiedenste Marktplatz-Modelle. Damit gibt es viel Auswahl – unter Umständen auch für Händler, die bestimmte Branchengrößen nicht unterstützen wollen und dennoch Interesse haben, sich einen weiteren Absatzkanal zu sichern.