02.06.20 – AUMA

Chancen für Fachmessen nicht schlecht

Wie AUMA-Geschäftsführer Jörn Holtmeier erklärt, könnten Fachmessen im Herbst stattfinden. Lesen Sie mehr zu den Zielen und Beschlüssen in seinem exklusiven Statement.

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Jörn Holtmeier © Auma

 

„Der aktuelle Stillstand der deutschen Messen hat den Veranstaltern und Dienstleistern, aber auch der deutschen Wirtschaft insgesamt erheblichen Schaden zugefügt. Normalerweise trägt die Durchführung von Messen rund 28 Mrd. Euro pro Jahr zur deutschen Wirtschaftsleistung bei. Davon entfallen rund 80 % auf nationale Fachmessen.

Nach aktuellen Berechnungen des AUMA werden davon im Jahr 2020 über 11 Mrd. Euro verloren gehen. Die Vereinbarungen von Bund und Ländern am 6. Mai, Messen nicht mehr in der Kategorie Großveranstaltungen zu führen, eröffnet auf Bundesländerebene neue Möglichkeiten, Messen relativ frühzeitig wieder an den Start zu bringen, natürlich unter Einhaltung von Hygiene- und Abstandsregeln. Bund und Länder haben durchaus gezeigt, dass sie gemeinsam und abgestimmt in Zeiten der Corona-Pandemie vorangehen können. Ziel muss daher sein, dass es weitestgehend einheitliche Regelungen für den Messestandort Deutschland gibt. Einzelne Regelungen mögen zu Beginn unterschiedlich sein, aber ich denke, dass sich das nach einer Übergangsphase angleichen wird. Gerade für Fachhändler-Messen, die oft gemessen an der Fläche der Messe relativ geringe Besucherzahlen pro Tag haben, stehen die Chancen für den Herbst nicht schlecht. Ein wesentliches Problem sind aber die vielfach noch geschlossenen Grenzen, selbst zu unseren Nachbarländern.

Hauptziel unserer politischen Kommunikation ist deshalb jetzt das Thema freier Personenverkehr im Schengen-Raum, damit zunächst wenigstens Teilnehmer aus Europa in gewohntem Umfang zu deutschen Messen reisen können. Aber auch in dieser Frage gibt es ja inzwischen Bewegung.“