17.03.16 – Kinderwagen

Hauck startet Rückrufaktion

Kinderwagenhersteller Hauck ruft ein Buggy-Modell wegen erhöhter Belastung mit Chlorparaffinen im Schiebegriff zurück. 

Hauck_Modell_Produktionsnummer

Den Aufkleber mit dem Produktionsdatum finden Käufer und Vertriebspartner an der Unterseite des Buggys. (Foto: www.hauck.de)

 

Die Ergebnisse des Buggytests der Stiftung Warentest erscheinen in der Heftausgabe am 23.3.2016. Aufgrund der Testergebnisse, die Hauck vorab erhalten hat, geht der Kinderwagen-Hersteller in die Offensive und ruft noch vor der Veröffentlichung das Modell hauck Shopper Comfortfold zurück - vorsorglich und freiwillig.
   
Nach Informationen von Hauck handelt es sich hierbei nicht um einen gesetzlichen Rückruf und auch nicht um den Entzug des GS-Zeichens.
   
Betroffen sind aber nicht alle Wagen. Auf seiner Website informiert das Unternehmen: „Deshalb beschränkt sich der Rückruf des Shopper Comfortfolds ausschließlich auf Produktionschargen mit Produktionsdatum 2015. Der Aufkleber an der Unterseite des Buggys zeigt das jeweilige Produktionsdatum an. Käufe vor dem 1. März 2015 sind nicht betroffen.“   
   
Die Tester der Stiftung Warentest hatten bei ihrer Untersuchung im Schaumstoff-Schiebegriff eine hohe Konzentration an kurzkettigen Chlorparaffinen gefunden, die im Verdacht stehen, in großen Mengen Krebs zu verursachen. Auch könnten die Stoffe über die Haut der Mutter in die Muttermilch gelangen und somit dem Baby schaden, schreibt der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. auf seiner Website. Seit 2012 ist es in Deutschland verboten, diese Substanzen in Kinderartikeln zu verwenden und in den Verkehr zu bringen. Das test-Urteil lautet deshalb im Prüf­punkt „Schad­stoffe“ mangelhaft.    
   
Das Ergebnis ist für Hauck „noch nicht nachvollziehbar“, wie es in der Pressemitteilung auf der Unternehmens-Homepage heißt. „Wir nehmen das Testergebnis von Stiftung Warentest sehr ernst. Um uns unserer Verantwortung als vertrauensvoller Hersteller zu stellen und Ihnen weiterhin ein Höchstmaß an Sicherheit zu gewährleisten, rufen wir vorsorglich den Shopper Comfortfold zurück.“, heißt es in dem Statement. Des Weiteren hat das Unternehmen umgehend die Überprüfung der Fertigungsprozesse sowie chemische Analysen veranlasst, um herauszufinden, wie die Chlorparaffine in den Griff gelangen konnten.   
   

17.03.2016, 16:30 Uhr
 
Inzwischen gibt es neue Erkenntnisse: Das Unternehmen teilte heute nachmittag mit, „dass uns der Zulieferer der Schiebegriffe mit der englischen Variante des Shopper Comfortfold verwechselt hat. In England werden in Textilien und Kunststoffen Chlorparaffine eingesetzt, um den laut Gesetz vorgeschriebenen Flammschutz zu sichern (...) Seit 2012 sind Chlorparaffine in Kinderartikeln in Deutschland verboten, deshalb setzen wir diese nicht ein, auch nicht in geringer Konzentration.“