14.11.19 – Nachhaltigkeit

Auszeichnung für Sumo Windel

Die Schweizer Industriedesign-Studentin Luisa Kahlfeldt hat eine nachhaltige Stoffwindel entworfen, die aus nur einem einzigen Material besteht. Dafür erhielt sie kürzlich den James Dyson Award.

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Der Name ist Programm – das Design der Windel erinnert an die „Bekleidung“ japanischer Sumo-Ringer. © Luisa Kahlfeldt

 
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Kann komplett recycelt werden: die Sumo Windel aus SeaCell-Fasern. © Luisa Kahlfeldt

 

Die wiederverwendbare Windel namens Sumo ist biologisch abbaubar und besteht ausschließlich aus einem Stoff namens SeaCell, d.h. alle Schichten von außen bis innen bestehen aus SeaCell-Fasern. Diese werden aus Algen- und Eukalyptusextrakten in einem Lycocell-Verfahren oder mit Hilfe der Modal-Technologie hergestellt. Entwickelt hat die Schweizerin dieses Gewebe in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Institut für Textil- und Faserforschung Denkendorf (DITF). Durch die natürlichen Extrakte ist das Textil reich an Antioxidantien und wirkt antibakteriell.

Alternative zu herkömmlichen Windeln
Um das Auslaufen von Flüssigkeiten aus der Windel zu verhindern, imprägnierte Kahlfeldt die Außenschicht von Sumo mit EcoRepel, einer Entwicklung der Schweizer Marke Schoeller und umweltverträgliche Alternative zu herkömmlichen Geweben. EcoRepel besteht aus langen Paraffinketten, die sich spiralförmig um die SeaCell-Fasern legen. Die Windel bleibt dadurch wasserabweisend und trotzdem biologisch abbaubar. Außerdem übersteht die Imprägnierung Abrieb und ist waschbeständig.

Auch Klettverschlüsse und Haken sind an der Sumo Windel nicht zu finden. Um das Gewebe ohne synthetische Gummibänder dehnbar zu machen, wurde die Stricktechnik „Natural Stretch“ verwendet, mit der eine Elastizität von bis zu 20 % erreicht wird.

James Dyson Award 2019
Für ihr nachhaltiges Projekt hat Luisa Kahlfeldt, die Industriedesign Industriedesign an der École cantonale d’art de Lausanne (ECAL) studiert, nun den nationalen James Dyson Award der Schweiz gewonnen, vor 15 Jahren begründet durch den Erfinder James Dyson, der vor allem für die Entwicklung von Staubsaugern und anderen Geräten zur Bodenpflege bekannt ist. Der Award gibt Studierenden und Absolventen insbesondere aus den Fachrichtungen Ingenieurswesen und Design die Möglichkeit, sich international einen Namen zu machen. Die Teilnehmer können ihre problemlösende Erfindung auf einer weltweiten Plattform präsentieren und erhalten internationale Medienpräsenz.