07.03.24 – Fachgeschäft des Monats

dasMikruli, Innsbruck/Österreich

Maßgeschneiderte Lösungen für Familien anbieten und sie mit Expertise, Ästhetik und Funktionalität verbinden, damit die Kunden sich im Familienalltag nicht einschränken müssen: Das ist der Leitspruch von Magdalena Wurzer. Die 26-Jährige betreibt in Innsbruck „dasMikruli“.

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Kleine Mitbringsel und Geschenkideen wie Taschen, Armbänder und schöne Postkarten laden zum Stöbern ein. © dasMikruli

 
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Pfiffige Ladenelemente und warmes Holz sorgen im Concept Store für eine angenehme Atmosphäre. © dasMikruli

 
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Betritt man „dasMikruli“ findet man sich zunächst in einem Bereich für Hartwaren wieder. Je tiefer man in das insgesamt 103 m² große Geschäft vordringt, desto mehr Spielzeug entdeckt man. Bis man schließlich auf einer langgezogenen Verkaufsfläche landet, die sich gezielt an Mütter richtet, in der aber auch Möbel, Wohnaccessoires und Schlafprodukte ausgestellt werden.

Für einen guten Start ins Leben

Inhaberin Magdalena Wurzer führt in ihrem jungen Laden – „dasMikruli“ wurde im November 2022 eröffnet – in erster Linie Produkte für die Erstausstattung. „Darauf lege ich im Moment den Fokus“, erzählt sie. „Eine gute Auswahl an Kinderwägen und Kindersitzen ist für mich essenziell. Schließlich starten die meisten jungen Eltern damit.“ Darüber hinaus gibt es Stillkissen, Wochenbettbinden, ausgewähltes Spielzeug und weitere kleine Feinheiten wie Taschen, Armbänder und Pflegeprodukte für (die werdende) Mama, die in einem Concept Store nicht fehlen dürfen. Die Zusammenarbeit mit den Herstellern läuft sehr gut und in den meisten Fällen reibungslos. Es sei aber auch schon vorgekommen, dass ihr Ware verwehrt wurde, die sie gerne gehabt hätte. „Ich führe mein Business anders als viele andere und bin vom Auftreten her keine klassische Geschäftsfrau. Ich lache viel, bin mit dem Herzen bei der Arbeit, mache gern Spaß – auch bei Verhandlungen“, beschreibt die junge Händlerin ihre positive Art.

Familiärer Service

Das „dasMikruli“ möchte einen ehrlichen, familiären Service bieten. Kunden können deshalb auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten einen Beratungstermin buchen. So will Magdalena Wurzner sicherstellen, noch konkreter auf die jeweilige Lebenssituation eingehen zu können. Einmal im Monat gibt es zudem ein Event mit Experten zu einem speziellen Thema, etwa Baby Handling oder Ernährung in der Schwangerschaft. Ihre Leidenschaft für selbstständiges Arbeiten hat Magdalena Wurzner bereits mit 16 Jahren entdeckt. Damals zog sie für einen Ferienjob einen Sommer lang allein von Innsbruck nach Wien. „Ich weiß noch genau, was das für kraftvolle Gefühle waren“, erinnert sie sich. „Das erste eigene Geld! Das erste Mal allein den Haushalt machen!“

Als sie anschließend zurück nach Hause kehrte, kam sie mit dem fremdbestimmten Schulalltag nur noch schwer zurecht und entschied, ihre Matura (Abitur) an einem Abendgymnasium zu absolvieren, um tagsüber arbeiten gehen zu können. Sie bewarb sich bei einem Möbelhaus, wurde genommen und in der Babyabteilung eingesetzt. „In kürzester Zeit bemerkte ich, was für eine wahnsinnig tolle Branche das ist. Sie ist nicht nur eine emotionale, es ist auch eine Branche, in der viel Feingefühl und Expertise gefragt ist. Weil ich im Möbelhaus mit Provision arbeitete, lernte ich zwar das Verkaufen sehr schnell, aber der Druck war mir zu hoch. Ich wollte lieber meine Kunden glücklich machen und nicht meinen Chef.“

Online und Offline erreichbar

Der Gedanke an ein eigenes Geschäft kam Magdalena Wurzner als sie schwanger war und feststellte, dass nachlässig ausgewählte Produkte das Leben mit Kind auch behindern können. „Auf einmal erweiterte sich mein Horizont und ich wusste plötzlich aus eigener Erfahrung, worauf es ankommt.“ „dasMikruli“ liegt inmitten von Innsbruck, in einem etwas ruhigeren Stadtteil, rund sieben Gehminuten von der Haupteinkaufsstraße entfernt. Das hat zum einen finanzielle, zum anderen aber auch atmosphärische Gründe. Magdalena Wurzner legt viel Wert auf eine umfassende Beratung, die auch mal länger dauern kann – „gerade, wenn Kinder im Spiel sind“. Eine hohe Frequenz an Laufkundschaft würde zwar vielleicht den Umsatz erhöhen, sich eventuell aber auch negativ auf die Kundengespräche auswirken. Neben dem stationären Handel betreibt die Inhaberin auch einen Onlineshop, eine gute Webpräsenz ist für die 26-Jährige essenziell.

„Auch wenn der Handel sich stetig ändert und der Trend aktuell wieder mehr in Richtung Einkauf im Geschäft geht: Social Media, aber auch eine gute Homepage, sind die neuen Visitenkarten“, findet sie. Die Kunden bekämen so einen ersten Eindruck vom Geschäft und entdecken, was sie dort erwartet. Die komplette Marketingstrategie von „dasMikruli“ ist deshalb auf Social Media aufgebaut. Flyer oder Anzeigen in Printmedien gibt es nicht. „Ich sehe darin ein unglaubliches Potenzial“, sagt Magdalena Wurzner. „Man erreicht in kürzester Zeit potenzielle Kunden und kann diese persönlich ansprechen. Verknüpft man das mit einem Onlineshop, gelingt es sogar, ein persönliches Verkaufserlebnis zu schaffen und eine enorm hohe Anzahl an Kunden gezielt anzusprechen.“