05.06.20 – Corona
Wie der HDE das Konjunkturpaket bewertet
Die Regierung hat ein Konjunkturpaket beschlossen, das u. a. eine temporäre Senkung der Mehrwertsteuer vorsieht. Laut HDE setzt das wichtige Impulse.
„Mit der Senkung der Mehrwertsteuer, dem Kinderbonus und der Fixierung der EEG-Umlage wurde eine wichtige Forderung des HDE durch das Maßnahmenpaket umgesetzt. Es werden wichtige Konjunkturimpulse gesetzt, die auch den Handel wieder in Schwung bringen können“, so Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Deutschland HDE. Dadurch würden private Haushalte um insgesamt rund 27 Mrd. Euro entlastet – was die Binnennachfrage ankurbelt. Genth sieht das als wichtigen Beitrag für eine schnelle Rückkehr zur wirtschaftlichen Normalität im Handel.
„Zusätzlich können die beschlossenen Überbrückungshilfen die Existenz der mittelständischen Unternehmen sichern“, fügt Genth hinzu. So könnten die Zuschüsse einen Teil dazu beitragen, die krisenbedingten Umsatzverluste auszugleichen – jedoch seien für den Zugang sehr hohe Hürden gesetzt: „Es kommt nun auf die konkrete Ausgestaltung an, damit die Maßnahme nicht nur als Härtefallregelung wirkt, sondern auch Unternehmen aller Größen in einer Erholungsphase wirkungsvoll unterstützt.“
Der HDE über den Kinderbonus
Ein einmaliger Kinderbonus in Höhe von 300 Euro ist Teil des Konjunkturpaketes – damit folgt die Regierung dem Vorschlag des HDE, mit einer direkten Zahlung an private Haushalte die Binnenwirtschaft zu stärken. Da die Verbraucherstimmung sich derzeit in einem Tief befindet, bewertet der Verband so einen Impuls als dringend notwendig. Nun hoffe man, dass davon auch der besonders betroffene Nonfood-Einzelhandel profitiert.
Senkung der Mehrwertsteuer
Dass die Mehrwertsteuer für einen Zeitraum von sechs Monaten von 19 % auf 16 % bzw. von 7 % auf 5 % gesenkt wird, bewertet Genth ebenfalls positiv: „Der Einzelhandel ist durch eine hohe Wettbewerbsintensität gekennzeichnet, eine reduzierte Mehrwertsteuer wirkt in diesem Umfeld tendenziell preissenkend und kommt dem Verbraucher zugute.“
Er betont aber auch, dass die Auswirkungen nicht zwangsläufig auf Einzelprodukte zu beobachten sein werden. Stattdessen würden sich Art und Umfang als Ergebnis von Marktprozessen ergeben. Einen Beitrag zur Liquiditätssicherung biete zudem die Anhebung des Verlustrücktrags auf 5 bzw. 10 Mio. Euro für die Jahre 2020 und 2021. Damit berücksichtigt die Bundesregierung eine weitere Forderung des HDE.