12.11.20 – Innenstadthandel im November
Teil-Lockdown beeinträchtigt Weihnachtsgeschäft
Der Teil-Lockdown und auch Corona im Allgemeinen machen es den Händlern in der Innenstadt schwer: Sie klagen über einen Rückgang der Kundenzahlen.
Weniger Kunden, deutlich sinkende Umsätze – damit haben die innerstädtischen Einzelhändler in der ersten November-Woche zu kämpfen, wie eine aktuelle HDE-Trendumfrage unter mehr als 500 Handelsunternehmen zeigt. Im Schnitt verzeichnen die Befragten Umsatzausfälle von mehr als einem Drittel, bei den Kundenzahlen sehen die Unternehmen im Durchschnitt einen Rückgang von mehr als 40 % im Vergleich zum Vorjahr.
„Der Handel in den Innenstädten darf zwar öffnen, gleichzeitig appelliert die Politik aber an die Kunden, zu Hause zu bleiben. In der Folge können die Geschäfte mit Blick auf extrem sinkende Kundenfrequenzen vielerorts wirtschaftlich nicht mehr überleben“, erklärt HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Der Verband appelliert deshalb an die Bundesregierung, auch Einzelhändler in ihr Nothilfeprogramm aufzunehmen und die Hürden für Überbrückungshilfen zu senken. Händler seien in einer unverschuldeten Notlage und eigene finanzielle Rücklagen und Reserven bereits in der Zeit des ersten Lockdowns verbraucht worden.
Der Online-Handel profitiert
Gerade das jetzt anlaufende Weihnachtsgeschäft ist essentiell für den Handel. Zwar geht der HDE für die letzten beiden Monate des Jahres von einem Umsatzplus von 1,2 % im Vergleich zum Vorjahr aus – Wachstumstreiber ist aber der Online-Handel. Dieser wird seinen Umsatz voraussichtlich um 19 % auf 17 Mrd. Euro steigern. Der stationäre Bekleidungshandel, Parfümerien und der Handel mit Spielwaren leiden hingegen besonders.
Die Lust am Stöbern nahm schon vorher ab
Der Corona Consumer Check des IFH Köln zeigt außerdem, dass die Deutschen schon vor dem neuen Lockdown weniger Lust zum Bummeln hatten. Zwar gaben sie in der Befragung vom 20. Oktober 2020 an, stationäre Geschäfte generell weiter zu besuchen – allerdings für die Suche nach bestimmten Waren (80 %). Das Shoppen und Stöbern wird hingegen weniger betrieben (22 % vs. 29 % Ende August) und auch die Mehrwertsteuersenkung ist kaum noch ein Anreiz (9 %).