13.04.22 – Trendstudie Sensormatic Solutions

Lokal weniger preissensibel

Preissensibilität, lokales Einkaufen und digitale In-Store-Erlebnisse – das sind laut Sensormatic Solutions die derzeit wichtigsten Trends im Einzelhandel.

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Lokal einzukaufen, ist für viele Verbraucher über alle Generationen hinweg seit Beginn der Pandemie wichtiger geworden. © Sensormatic Solutions

 

Die Haltung von Verbrauchern hat sich nach neuesten Daten von Sensormatic Solutions, ein Anbieter von Einzelhandelslösungen, in den zwei Jahren der Pandemie gewandelt und den Einzelhandel damit zu einer Neuausrichung veranlasst.

So ergab die Umfrage „Zwei Jahre Reset des Einzelhandels“, dass der Preis für 65 % der im Februar 2022 1027 befragten Verbraucher nach wie vor das wichtigste Kriterium bei der Entscheidung für einen Einkauf im Ladengeschäft ist. Grund dafür ist die steigende Inflation und der damit zunehmende Druck auf die Lebenshaltungskosten – Zurückhaltung bei den Ausgaben ist die Folge.

Da die Inflation in Deutschland im März stärker als erwartet gestiegen ist und die Preise für Energie und Kraftstoffe nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine in die Höhe geschnellt sind, gaben 30 % der Verbraucher an, ihre Ausgaben zu kürzen. Fast zwei Fünftel (39 %) derjenigen, die ihre Ermessensausgaben einschränken, gaben an, dass sie sich Sorgen um die Lebenshaltungskosten machen und 32 % zeigen sich aufgrund der steigenden Inflation besorgt. Von den 11 %, die angaben, jetzt mehr als sonst auszugeben, sagten 28 %, sie würden jetzt kaufen, um künftigen Preissteigerungen zu entgehen.

Lokal weniger preissensibel

Doch während die Preissensibilität der deutschen Käufer zunimmt, sind die Ausgaben und die Markentreue im Ladengeschäft laut Befragung „stabiler“. Drei von zehn (30 %) gaben an, dass sie beim Einkaufen im stationären Einzelhandel weniger preissensibel sind als beim Online-Kauf, und fast die Hälfte (48 %) geben sich gegenüber den Marken, bei denen sie einkaufen, loyaler als gegenüber Online-Händlern.

Nachhaltiges Einkaufen vor Ort

Ein Drittel (33 %) der Teilnehmer gab an, sich in den letzten zwei Jahren stärker für Nachhaltigkeit engagiert zu haben. Dies hatte nicht nur eine steigende Nachfrage nach umweltfreundlichem Einzelhandel, sondern auch einen Boom beim lokalen Einkauf zur Folge. In den letzten sechs Monaten waren 35 % der Käufer bestrebt, lokal einzukaufen, um die CO2- und Treibstoffemissionen zu reduzieren. Weitere 10 % gaben an, dass hybride Arbeitsformen und die vermehrte Arbeit aus dem Homeoffice sie dazu ermutigen, mehr lokal einzukaufen.

Kontaktfrei kaufen

Die digitale Beschleunigung und die Akzeptanz des E-Commerce während der Pandemie haben dazu geführt, dass 72 % der befragten Verbraucher am liebsten „online kaufen und nach Hause liefern lassen“, ein Anstieg von 7 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr. Diese Online-Einkaufsgewohnheiten führen jedoch dazu, dass die Verbraucher auch stärker digital motiviert sind: Sie erwarten mehr kombinierte Online- und Offline-Erlebnisse im Ladengeschäft, dazu gehören verstärkt kontaktlose Einkaufserlebnisse: 43 % wünschen sich kontaktlose Self-Checkout-Möglichkeiten, 22 % präferieren Just Walk Out / Amazon Go. Knapp ein Viertel (24 %) gab an, dass Click-and-Collect-Optionen die Wahrscheinlichkeit erhöhen würden, dass sie im Geschäft einkaufen.