02.11.17

Karstadt-Eigentümer bietet für Kaufhof

Der österreichische Karstadt-Eigentümer Signa hat ein Angebot vorgelegt, um Kaufhof zu übernehmen. Ob der Kaufhof-Mutterkonzern zustimmt, ist ungewiss.

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Allein die Kaufhof-Immobilien bewertet die Signa-Offerte mit 2,63 Mrd. Euro. © Galeria Kaufhof

 

Der Kaufhof-Mutterkonzern Hudsons's Bay (HBC) bestätigte, ein Angebot von Signa erhalten zu haben, nannte dieses aber unvollständig und nicht bindend. Dennoch werde das Management es nun in angemessener Zeit prüfen. Man äußerte sich nicht dazu, welche Summe Signa geboten hat – Insider hatten der Nachrichtenagentur Reuters gegenüber aber eine 3 Mrd. Euro schwere Offerte erwähnt. Das Angebot sei durchfinanziert und umfasse auch die Schulden.

Erst vergangene Woche hatte HBC-Chef Richard Baker betont, keine Verkaufsabsichten für Kaufhof zu haben: „Wir stehen zu HBC Europa. Wir haben kein Interesse und keine Pläne, unser Geschäft an irgendjemanden zu verkaufen – Punkt!“ Allerdings machen Umsatzrückgänge und Verluste der Warenhauskette zu schaffen und auch der Gesamtkonzern schreibt rote Zahlen. Der Verkauf einer Luxusimmobilie in Manhattan und der Einstieg eines neuen Investors sollen Abhilfe schaffen.

Signa beweist Ausdauer

Hinter Signa steht der Österreicher René Benko. Er hatte die Karstadt-Warenhäuser 2015 übernommen und wollte im Anschluss auch den Konkurrenten Kaufhof kaufen. Das Ziel: die Idee einer deutschen Warenhaus AG wieder aufleben zu lassen. Damals erhielt den Zuschlag für Kaufhof jedoch die kanadische Gruppe HBC – für 2,8 Mrd. Euro. Benko hat seinen Plan jedoch nicht aus den Augen verloren und machte sich erst Anfang Oktober mit einer Kapitalerhöhung von 1 Mrd. Euro bereit für mögliche Zukäufe.