04.01.23 – EHI-Studie

Potenzial im Metaverse

Metaverse bietet dem Handel künftig viele neue Möglichkeiten. Das zeigt die EHI-Studie „Metaverse im Handel“. Befragt wurden 433 Entscheider aus 284 Handelsunternehmen.

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68 % der Studienteilnehmer können sich vorstellen, den stationären Einkauf durch den Einsatz von VR-Brillen zu erweitern. © Gorodenkoff / stock.adobe.com

 
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Ein Großteil der Befragten steht verschiedenen Anwendungsszenarien positiv gegenüber. © EHI Retail Institute

 
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„Der Handel steht einem Einstieg ins Metaverse offen gegenüber und hat eindeutige Präferenzen, welche Anwendungen er später nutzen möchte“, sagt Philipp Hübner, Studienautor und Projektleiter Forschungsbereich E-Commerce beim EHI.

 So würden mit 77,3 % die meisten der befragten Händler in einem Metaverse auf die virtuelle Beratung zurückgreifen. 75,4 % würden ihre Produkte dreidimensional präsentieren und 69,2 % würden im virtuellen Raum auch Werbung schalten. Auch einer Erweiterung des stationären Einkaufs um virtuelle Erlebnisse durch VR-Brillen steht der Handel größtenteils positiv gegenüber (67,9 %).

 Fast 80 % geben an, dass Händler durch ihre Metaverse-Präsenz Marketingziele verfolgen können. Das können zum Beispiel eine höhere Markenbekanntheit oder ein besseres Image sein. Etwa zwei Drittel glauben auch an ökonomische Ziele, die sie durch Metaverse erreichen können. Als Beispiele nannten sie Umsatzsteigerungen oder Kosteneinsparungen.

 Über die Hälfte der Befragten ist der Meinung, dass Metaverse auch ökologisch sinnvoll sein kann, indem sich Ressourcen einsparen lassen. Ein Großteil der Befragten sieht zudem die Chance, neue Zielgruppen und Geschäftsfelder zu erschließen. Ebenso könnten nach ihren Einschätzungen neue Leistungen im Metaverse vorab kosteneffizient, risikoarm und zielgruppensicher getestet und entwickelt werden.

 

Metaverse als Bindeglied

Nach Meinung der Händler birgt Metaverse allerdings auch Gefahren: Fast zwei Drittel befürchten, dass sie in ein vergleichbares Kräftemessen wie heute mit Google, Amazon & Co. geraten, sobald sich ein Metaverse-Anbieter am Markt durchsetzt. Einige Teilnehmer rechnen mit gesamtgesellschaftlichen Gefahren: So könnten die zwischenmenschlichen Beziehungen leiden, soziale Kontakte zurückgehen und sich Menschen durch die künstlichen Welten von der physischen Welt entfremden.

 Über 80 % der Händler sehen Metaverse als sinnvolle Ergänzung für Online-Shops. Dass es bisherige Onlineshops gänzlich ersetzen kann, denken nur 27,8 %. Vielmehr ist Metaverse für 52 % als Online-Marktplatz vorstellbar. In ihren Antworten schildern mehrere Teilnehmende, Metaverse könne als Bindeglied die physischen und virtuellen Welten wechselseitig erweitern und neue Omnichannel-Erlebnisse schaffen.

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