15.04.20 – Coronakrise

HDE mit Zehn-Punkte-Plan

Gemeinsam mit seinen Landes- und Bundesfachverbänden macht der HDE Vorschläge für eine schrittweise Rückkehr zur Normalität nach der Coronakrise.

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Der HDE fordert bei Lockerungen der Ladenschließungen bundesweit einheitliche Regelungen. © pikselstock - stock.adobe.com

 

Der Einzelhandel bereitet sich auf die Zeit nach den wegen der Coronavirus-Krise erlassenen Ladenschließungen vor und macht in einem Zehn-Punkte-Plan deutlich, wo die Knackpunkte für die Branche liegen. Der Handelsverband Deutschland (HDE) betont gemeinsam mit seinen Landes- und Bundesfachverbänden vor allem die große Bedeutung bundesweit einheitlicher Regelungen, die die Händler weder wegen ihrer Branchenzugehörigkeit noch aufgrund der Größe ihrer Verkaufsflächen diskriminieren sollten.

 

„Der HDE fordert von der Politik, die Öffnung aller Einzelhändler zu genehmigen, sobald dies gesundheitspolitisch vertretbar ist. Denn die Unternehmen verlieren durch die Ladenschließungen täglich einen Milliardenbetrag. An den derzeit geschlossenen Händlern hängen 1,7 Millionen Jobs. Wenn die Läden in den Innenstädten noch lange flächendeckend schließen müssen, droht eine gewaltige Pleitewelle“, sagt HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth.

An einem Strang ziehen

Bei den Regelungen nach den Ladenschließungen gehe es vor allen Dingen um ein gut koordiniertes Vorgehen von Bund, Ländern und Kommunen. Die schrittweise Rückkehr zu einem geordneten Geschäftsbetrieb sollte nach einheitlichen, nicht-diskriminierenden Vorgaben für den gesamten Einzelhandel erfolgen. „Lockerungen der Ladenschließung dürfen sich nicht an Betriebsgrößen, Verkaufsflächen oder Einzelhandelsbranchen festmachen. Das führt ansonsten zu Wettbewerbsverzerrungen, Rechtsunsicherheit und kollektiver Verunsicherung“, führt Genth weiter aus. Der Handel brauche einheitliche, klare und unkomplizierte Regelungen.

Zusätzliche Anreize

Um die zuletzt auf einen historischen Tiefststand gesunkene Konsumstimmung wieder in Schwung zu bringen, fordern die Handelsverbände die Ausgabe von Konsumschecks für die Bürgerinnen und Bürger sowie die vollständige Abschaffung des Solidaritätszuschlags. „Nach der Phase der Ladenschließungen muss die Bundesregierung der Binnenkonjunktur wieder auf die Beine helfen“, so Genth. Das unterstütze nicht nur den Handel, sondern auch den Dienstleistungssektor und die Industrie. Mit den Ladenschließungen geraten auch die Innenstädte in Gefahr. Deshalb setzen sich die Handelsverbände für die Zeit nach den Ausgangsbeschränkungen für zusätzliche Anreize ein. Genth: „Es braucht einen Innenstadtfonds, um die Innenstädte vor dem Ausverkauf zu schützen.“ Außerdem sollten die Städtebaufördermittel bis einschließlich 2021 ausgebaut werden.

Den kompletten Zehn-Punkte-Plan des HDE finden Sie in folgendem PDF.