25.06.19 – Interaktiver Showroom
Digital Transformation Lab in München
Technische Kompetenz trifft auf Branchenexpertise: Im neuen Digital Transformation Lab können Besucher genau diese Erfahrung machen, indem sie innovative In-Store Lösungen testen und dabei feststellen, dass die Digitalisierung ihnen zu mehr Freiheit und Bequemlichkeit verhelfen könnte.
Der Münchner Stadtteil Nymphenburg/Gern, in unmittelbarer Schlossnähe gelegen, versprüht mit seinen historischen Stadtvillen einen recht malerischen Charme. Viele der Gebäude stehen unter Denkmalschutz und, zumindest architektonisch, scheint die Zeit hier stehen geblieben zu sein. Doch was es hinter den Türen der Tizianstraße 53 zu entdecken gibt, soll Stand der neuesten Technik sein: Versteckt im Sous-Terrain, lädt das Digital Transformation Lab, ein interaktiver Showroom, Experten aus Industrie und Handel dazu ein, innovative In-Store Lösungen für den Einzelhandel genauestens zu testen, weiterzuentwickeln und individuell auf die Bedürfnisse der gewünschten Zielgruppe anzupassen. Das Ziel: die Kunden, vom Digital-Muffel bis zum Online-Shopper, gleichermaßen mit einem speziellen Shopping-Erlebnis im eigenen Laden zu begeistern.
Dank Kooperation zum Konzept
Hinter dem Konzept steht ein Kooperationsprojekt zweier Münchner Firmen: das Design- und Realisierungsbüro Gruschwitz sowie Waketo, eine Unternehmensberatung für Digital Retail. Die Unternehmen beleuchten bewusst umsetzbare Lösungen, die sich aus einer geschickten Kombination aus digitalen und analogen Maßnahmen ergeben. Es geht um Intuition, Gefühl und Authentizität und darum, stets eine klare Botschaft zu vermitteln, ganz im Sinne des „Storytelling“.
So lassen sich mit dem 60‘‘ „Touch Table“ mit integrierter Objekterkennung über RFID spielerisch ganze Produktwelten entdecken. Das Sortiment wird nicht nur erlebt, sondern es können auch individuelle Warenkörbe zusammengestellt werden, deren Bezahlung ebenfalls direkt am Tisch erfolgt. Der Verkäufer kann sich somit ganz auf seine Beraterrolle konzentrieren und steht dem Kunden bis zur Verabschiedung aus dem Laden unterstützend zur Seite. Eine Investition in die Technik verspricht also nicht nur mehr Emotion pro Quadratmeter, sondern auch weniger Kosten pro Quadratmeter, denn die Lagerhaltungskosten lassen sich auf diese Weise spürbar reduzieren.
Branchenübergreifend umsetzbare Technologien
Eine weitere spannende Lösung zum Einsatz auf der Fläche ist der sogenannte „Customizer“. Diese Technik basiert ebenfalls auf RFID und wurde exemplarisch für die Schuhbranche umgesetzt, ist jedoch auf jede beliebige Produktfamilie übertragbar. Modulweise wählt der Kunde Leder, Farbe und Sohle über typisierte Muster aus und kreiert damit schrittweise seinen ganz persönlichen, individuellen Schuh.
Bei der „Wall of Emotion“ wird über einen Barcode am Produkt ein Imagevideo aktiviert, das zum entsprechenden Angebot die Kunden in die passende Stimmung versetzt.
In Form einer mobilen App können Produkte schließlich digital ausgewählt und im realen Raum platziert werden. Das Spannende: Das jeweilige Objekt kann in einer kompletten 360°-Rundumsicht maßstabsgetreu betrachtet und en detail erlebt werden. Beispielhaft wird der Einsatz der App auf einem iPad für die Haushaltswarenbranche gezeigt. Die Anwendungsgebiete dieser Augmented Reality-Lösung sind jedoch, wie übrigens bei sämtlichen Technologien, die hier präsentiert werden, breit gefächert und betriebssystem- und branchenübergreifend umsetzbar.
Individuell anpassbar
Die Möglichkeiten der verschiedenen Installationen werden dabei allerdings nicht nur ansprechend demonstriert, sondern in individuellen Workshops mit dem Kunden für den praktischen Einsatz im Laden gezielt ausgerichtet. Die Erfolgsformel lautet demnach: Technische Kompetenz trifft auf Branchenexpertise. Die gemeinsam erarbeiteten Ergebnisse werden auf einem Whiteboard dokumentiert und stehen sofort digital zur Verfügung.
Der Besuch im neuen Münchner Digital Transformation Lab liefert zahlreiche Inspirationen, wie digitale Medien das Einkaufserlebnis einzigartig machen können. Die Kernbotschaft: Dem Einzelhandel stehen alle Möglichkeiten offen, denn Empathie und Einfühlungsvermögen zählen von jeher zu den klassischen Stärken im persönlichen Kontakt. Digitalisierung darf uns dabei keine Zeit stehlen, sondern muss uns mehr Freiheit und Bequemlichkeit geben.