17.02.15
Land der Käufer und Konsumierer
Angesichts niedriger Zinsen mag derzeit in Deutschland kaum jemand große Geldmengen zur Bank bringen. Viel lieber wird mit Genuss konsumiert.
Er verweilt wahrscheinlich nur kurz in den Geldbörsen: der neue 20-Euro-Schein, der diese Woche von der Europäischen Zentralbank vorgestellt wurde. Denn die privaten Haushalte werden in diesem Jahr rund 1,5 Prozent mehr ausgeben als im Vorjahr. Der GfK-Konsumklima-Index erreichte gerade den höchsten Wert seit 14 Jahren. Dazu kommt, dass die Preise erstmals seit 2009 sinken und dank des Mindestlohns in manchen Haushalten mehr Einkommen zur Verfügung steht.
Die Einzelhändler blicken laut ifo-Institut wieder mit wachsendem Optimismus in die Zukunft. Mit einem Zuwachs rechnet man hier allerdings lediglich bei den Non-Food-Produkten, zu denen auch die Bekleidung gehört. Die GfK geht von einem Plus um 1,3 Prozent aus.
Aber nicht nur in Deutschland unterliegen die Konsumgewohnheiten einem Wandel: Eine aktuelle Studie der französischen Bankengruppe Cetelem ergab, dass die Verbraucher in ganz Europa bewusster, informierter und preisorientierter als noch vor fünf Jahren einkaufen. Im Jahr 2015 wollen etwa ein Drittel (30 %) der Europäer mehr ausgeben als im letzten Jahr. In Deutschland liegt dieser Anteil mit 34 % über dem Durchschnitt.